Gießener Anzeiger: First Lego League fördert MINT-Talente bei Regionalwettbewerb in Gießen

Gießener Anzeiger: First Lego League fördert MINT-Talente bei Regionalwettbewerb in Gießen

Im Forum Werkstattbühne der THM in Gießen werden Schüler motiviert, mit Robotics-Ansätzen der „First Lego League“ die MINT-Fächer, die Technik, das Programmieren und auch die Forschung kennenzulernen.

Wer kennt nicht die bunten Spielsteine des dänischen Herstellers Lego? Schon von klein auf bauen Mädchen und Jungen Häuser, Türme oder Tiere aus den gelben, roten, blauen und grünen Steinen. Diese Spielfreude macht sich eine Organisation zunutze, die das Lego-Spielen mit dem Programmieren am Computer kombiniert.

„Wir motivieren die Jugend, mit Robotics-Ansätzen der ‚First Lego League‘ die MINT-Fächer, die Technik, das Programmieren und auch die Forschung kennenzulernen“, sagt Alexander Kremper vom Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen. Im Forum Werkstattbühne der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hat er gemeinsam mit Kathrin Steckenmesser-Sander vom Institut für Didaktik der Physik der Justus-Liebig-Universität die Ziele der „First Lego League“ vorgestellt.

 Bei der „First Lego League“ handelt es sich um ein weltweites Bildungsprogramm, das von einer amerikanischen Stiftung gemeinsam mit Lego und weiteren Sponsoren ins Leben gerufen wurde. Eingeladen waren Schüler, Lehrer und Mitarbeiter von Unternehmen. Mit den Programmen sollen Schüler für die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, begeistert werden.

 

Aufgaben mit programmierbaren Robotern lösen

Alexander Kremper und Kathrin Steckenmesser-Sander kündigten einen Regionalwettbewerb für Samstag, 7. Februar, von 8 bis 18 Uhr im Heinrich-Buff-Ring 17 (Fachbereich Chemie) an. Unter dem Motto „Unearthed“ (Ausgegraben) sollen dabei innovative Ideen präsentiert werden. Es gilt für die über 200 Teilnehmer, Aufgaben mit programmierbaren Robotern zu lösen. Martin Fritsch, Mittelstufenkoordinator am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (LLG), war mit Schülern gekommen, die bereits seit einigen Jahren an einer Robo-AG teilnehmen. Unter ihnen war Gökser Randa (13), der seit einem Jahr dabei ist, wenn sich die AG zwei- bis dreimal pro Woche trifft. Er gehört dem Team Nil („Not in List“) an. „Ich bin durch einen Freund zu der AG gekommen“, erzählt Gökser. „Das ist genau mein Ding“, schildert er begeistert die Beschäftigung mit Lego und dem Programmieren am Computer. Voriges Jahr war er mit seinem Team in Marburg beim Regionalwettbewerb. Das war für ihn ein Höhepunkt, konnte er doch sehen, was andere in diesem Bereich machen, und sich mit den Teams austauschen. 

Felipe Funcke (16) besucht schon seit sechs Jahren die Robo AG und gehört zu den Bluetooth Brothers. Im Frühjahr hatte das Team die Chance, an einem globalen Wettbewerb in Houston (US-Bundesstaat Texas) teilzunehmen, ein absoluter Höhepunkt für Felipe. Vor sechs Jahren hatte ihn sein Lehrer Martin Fritsch in die AG eingeladen. „Der Spaß daran hat sich erst mit der Zeit entwickelt“, erinnert sich der 16-Jährige. Insgesamt gingen in Amerika 500 Teams an den Start. Leider hatte ein Teil ihres Lego-Roboters nicht funktioniert. Dennoch belegten die Bluetooth Brothers aus Gießen den 30. Platz.

In Deutschland hat die „First Lego League“ ihren Anfang in Gießen genommen. 2022 hatte der Deutsch-Amerikanische Klub Die Brücke Gießen-Wetzlar den Wettbewerb nach Mittelhessen geholt und die erste Veranstaltung 2023 in der Volkshalle Pohlheim durchgeführt. Im Jahr darauf hat das Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen den Wettbewerb unter seine Fittiche genommen. 2024 gab es einen weiteren Regionalwettbewerb in der Werner-Siemens-Schule in Wetzlar, 2025 war Marburg Austragungsort. Im Februar soll dann Gießen Gastgeber sein. Bei der Vorstellung des Wettbewerbs war auch das Team Deutschland, eine Privatinitiative aus Friedberg, vertreten. Das Team hat die Bundesrepublik zuletzt bei einem globalen Wettbewerb in Panama repräsentiert.

Übrigens gibt es den Wettbewerb inzwischen in drei Altersklassen, so Alexander Kremper: „Explorer“ nennen sich die Teams im Alter von sechs bis zehn Jahren. „Challenge“ umfasst das Alter von neun bis 16 Jahren und die 14- bis 18-Jährigen bilden die „FTC-Teams“. Es existieren auch gemischte Teams mit Jungen und Mädchen. Am LLG hat sich in diesem Jahr eine Mädchengruppe zusammengefunden.

 

Zwei bekannte Schirmherren

Für den Regionalwettbewerb im Februar konnten bereits zwei bekannte Schirmherren gewonnen werden: Mathematikums-Gründer Prof. Albrecht Beutelspacher und Prof. Harald Danne, ehemaliger Leitender Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duale Hochschulstudien der THM und heutiger Leiter der Wirtschaftsförderung beim Lahn-Dill-Kreis.

 

Quelle: Gießener Anzeiger vom 18.11.2025