Gießener Anzeiger: LLG-Schüler veröffentlichen Buch über Lebens(t)räume und Zufluchts(w)orte

Gießener Anzeiger: LLG-Schüler veröffentlichen Buch über Lebens(t)räume und Zufluchts(w)orte

Das Buchprojekt entstand im Philosophie-Kurs des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums und wurde durch „Kultur macht stark“ gefördert.

Der neunte Jahrgang des Wahlpflichtkurses „Philosophie“ am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (LLG) hat sich im vergangenen Halbjahr intensiv mit dem Thema „Von Zufluchts(w)orten und Lebens(t)räumen: Über Orte schreiben“ beschäftigt. Herausgekommen ist das bemerkenswerte Büchlein „Lebens(t)räume und Zufluchts(w)orte“, das nun der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Musikalische Akzente setzte Bea Lott mit ihren luftig-tänzelnden Beiträgen auf der Querflöte.

Bereits zum vierten Mal gestalteten der Autorenpate Daniel Schneider sowie der Kunst- und Ethiklehrer Markus Lepper gemeinsam mit Schülern ein kreatives Projekt, an dessen Ende ein Buch stand. Zusammen mit den rund 30 Schülerinnen und Schülern gingen sie der Frage nach, wie Orte Menschen prägen – und umgekehrt. Die Herangehensweise war vielschichtig: Neben Diskussionen in der Gruppe wurden kreative Ansätze erarbeitet, Exkursionen unternommen und den Erzählungen des kurdischen Journalisten Nedim Türfent gelauscht. Türfent, der wegen seiner Haltung in der Türkei ins Gefängnis musste und nun im Exil in Gießen lebt, bereicherte das Projekt mit seinen Erfahrungen.

In seiner Begrüßung erläuterte Schneider die verschiedenen Projektabschnitte, die im Buch zusammengefasst sind. Er bedankte sich bei den Kooperationspartnern, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre. Besonders hob er Susann Franke hervor, die das perfekt passende Projektlogo entwarf, sowie Safiye Can, die mit ihrem poetischen Gespür die Jugendlichen bei der Erstellung der kreativen Collagen anleitete. Diese Collagen bilden zugleich Zäsuren innerhalb des Buches.

Stadtrat Francesco Arman würdigte in seinem Grußwort die Vielschichtigkeit der Autoren, die die Leser in die Lebenswelt junger Menschen mitnehmen und Einblicke in die Gegenwart aus ihrer Perspektive geben. Er lobte das LLG als eine Institution, die ihre Schülerinnen und Schüler zu mündigen Menschen erziehe – das sei auch in diesem Büchlein spürbar.

Ausgehend von Orten, an denen sich die Schülerinnen und Schüler heimisch fühlen, beschrieben sie ihre persönlichen Erfahrungen, Ideen, Wünsche und Träume. Sie setzten sich mit der Frage auseinander, ob Heimat ein konkreter Ort oder eine abstrakte Möglichkeit sein könnte. In den Kapiteln „Lebens(t)räume“, „Dichter-Club“, „Unterwegs“, „Fahrt zur Toteninsel“, „Amerikanische (T)Räume“, „Tourismus“, „Simulierte Räume“ und „Erinnerungsorte“ präsentieren sie auf über 90 Seiten erstaunliche literarische Einfälle. Diese wurden nach den einführenden Worten auszugsweise vorgetragen und zeugen von einer tiefgreifenden Ernsthaftigkeit, mit der sich die Jugendlichen ihre Lebenswelten erschlossen. Ihre Reflexionen fanden literarischen Niederschlag in Gedichten, Kurzgeschichten und sogar Horrorszenarien.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark“ gefördert. Kooperationspartner waren neben dem LLG der Friedrich-Bödecker-Kreis Hessen e.V. sowie der Gießener Verein „Gefangenes Wort“. Aufgrund der Fördersituation endet die erfolgreiche Zusammenarbeit vorerst. Fest steht jedoch, dass Markus Lepper seine Schülerinnen und Schüler weiterhin zum Schreiben animieren wird, denn das ist ihm ein besonderes Anliegen.

Weitere Informationen im Internet unter: https://www.boedecker-buendnisse.de/woerterwelten/lebenstraeume-und-zufluchtsworte-ueber-orte-schreiben.

 

Quelle: Gießener Anzeiger vom 20.11.2025

 

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